17. Januar 2007

Heue: Saarländisch für Anfänger!

Also, wer mal unser tolles Bundesland besuchen kommt der sollte wissen, dass wir zwar hochdeutsch können, es aber ungern sprechen und wie ihr aus dem Fernsehen sicher wisst, lassen sich manche Eigenarten der Sprache auch nicht ganz ablegen. Womit wir immer Schwierigkeiten haben ist die Negation, denn es ist schwer für ein Saarländer "nicht" zu sagen, anstatt seinem hochgeliebten "net". Nun, das ist nicht ganz so ungewöhnlich, aber ein paar besondere Wörter und Sätze aus dem rheinfränkischen Dialekt bekommt ihr nun zu lesen :o)

"Do hasche woor" bedeutet so viel wie: "Da hast du recht"

"nimmi" ist auch sehr beliebt und bedeutet "nicht mehr".

"Do gebb ich verriggt" heißt es bei uns für: "Da werde ich verrückt" (Das Verb geben kann bedenkenlos für "werden" eingesetzt werden.)

"... newoor?" ist bei uns ein beliebter Anhang, ein rhetorisches Anhängsel, auf das wir keine Antwort möchten (Ähnlich dem badischen "...odr?")

Dem "Servus" zur Begrüßung folgt oftmals ein ..."alla dann" zur Verabschiedung. Oder es wird als Ende für ein Gespräch benutzt, anstatt einer höflichen (und oftmals gelogener Floskel), wie "Du, ich muss dann mal weiter".

Was typisch ist für uns ist "Es Lisbeth hadd mir geschdern do was verzähld" ("Die Elisabeth hat mir gestern was Erstaunliches erzählt"). Alle Frauen werden im Saarland mit "es" betitelt, was keine abschätzige Bewertung ist, sondern einfach eine eigentümliche Besonderheit ;o)

Wer nun denkt, dass alles klinge seltsam, der sollte mal ins westliche Saarland fahren, bzw. ins nordwestliche, denn was viele nicht wissen: Quer durch Saarbrücken verläuft eine Sprachgrenze im Saarland und ab dort nach Westen und Norden (Luxemburg, Trier) trifft man auf die moselfränkischen Dialekte ;o)
Dort spricht man solchen Kauderwelsch, den ich selbst nicht verstehe, obwohl ich 40km entfernt wohne, die Leute aus Koblenz aber besser, obwohl sie 150 km wegwohnen. Ich vergesse einen Satz eines Kommilitonen nie, der mal sagte: "Lummo lo do labbelt e Binn!" Ich dachte mir: "Hä? Was wollte er denn nu?" Als ich das Objekt seiner Aufregung dann sah, wurde es mir klar. Er wollte mir sagen: "Gucke mol do, do laaft e Spinn!" Dort fallen auch Wörter, wie "haut" für "heute", oder man sagt "kumm", wobei wir hier "komm" sagen. Ihr seht, selbst ichals Saarländer brauche innerhalb meines Bundeslandes einen Übersetzer für meine Mitbürger. Aber trotz dieser Sprachbarriere sind wir doch ein Völkchen und stolz auf unser kleines Saarland, nicht wahr?

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